Sütterlin-Fonts
Um Zeichen auf einem Computer anzuzeigen und zu drucken, benötigt man einen Font. Ein Font legt die Schriftart fest, also wie z.B. ein B aussehen soll. Der Font, mit dem dieser Text angezeigt werden sollte, heißt "Open Sans".
So wie es für normalen Text viele unterschiedliche Schriftarten und Fonts gibt, findet man auch für Sütterlin-Schrift viele Fonts, die sich in der Darstellung der Buchstaben unterscheiden. Darunter sind auch "schlaue" Fonts, die z.B. oft richtig entscheiden, ob an einer Stelle ein rundes oder ein spitzes s stehen muss.
Bei der Suche nach einem Sütterlin-Font für das Buch kamen letztendlich folgende Fonts in die engere Wahl:
- Softmaker: Das Paket "Sütterlin- und Kurrektschriften" enthält zwei Sütterlin-Schriftarten in insgesamt 15 Varianten. Insbesondere bei der "Sütterlin 1915" sind die Buchstaben ganz hübsch, weil die Strichstärke variiert. Laut Hersteller sollen die richtigen Buchstaben automatisch gesetzt werden, jedoch bezieht sich das nicht auf das s. Der Preis für das Paket beträgt ca. 20 EUR.
- Zinken: Der Hamburger Grafiker Hans J. Zinken hat 2017 die „Deutsche Ausgangsschrift 1911” entworfen und stellt diese – neben vielen anderen alten Schriften – auf seiner Internetseite kostenlos zur Verfügung.
Hier sind beispielhaft vier verschiedene Sütterlin-Schriften im direkten Vergleich:
Die Schriften 1 und 2 stammen aus dem Softmaker-Paket. Bei beiden Fonts wird immer das runde s gesetzt, das ggf. manuell gegen ein spitzes ausgetauscht werden muss. 1 ist die oben erwähnte "Sütterlin 1915". Bei 2 handelt es sich um den "Sütterlin-Standard"-Font. Hier sind deutlich Brüche im Textfluss zu sehen (nach d) und die Übergänge von einem zum nächsten Buchstaben verlaufen immer in der Mitte (gut zu sehen bei "de" und "dc").
Der Font 3 ist die "DS Sütterlin kursiv" von Delbanco. Von allen getesteten Schriften ist sie die einzige, die rundes und spitzes s automatisch sehr zuverlässig setzt. Allerdings ist sie nicht so gut lesbar, weil die Buchstaben oft nicht deutlich zu erkennen sind (z.B. bei "enden").
Der Sütterlin-Font von Hans J. Zinken steht an 4. Stelle. Im Unterschied zu den drei anderen werden weder das runde / spitze s noch Ligaturen automatisch gesetzt. Man bekommt das, was man eintippt und muss selbst auf alles achten.
Letztendlich fiel die Wahl für das Buch wegen der guten Lesbarkeit auf den Font von Hans J. Zinken. Um Brüche im Textfluss zu vermeiden, musste der Original-Font jedoch um einige Zeichen ergänzt werden.