Text in Sütterlin umwandeln
Normalerweise ist der Wechsel einer Schriftart am Computer ja relativ einfach: Man wählt eine andere Schriftart aus ... und alles ist gut. Bei Schreibschriften ist das meistens ein wenig komplizierter. Einige Schriften sind recht "schlau" und wählen passende Buchstabenvarianten automatisch aus. Bei anderen Schriften musst man auf alles selbst achten. Dafür hier als Beispiel die Wörter
Anpassungsstück Gipsabdruck Stadtteiltreff
Nach dem einfachen Umschalten der Schriftart erhält man folgendes Ergebnis:
Anpassungsstück Gipsabdruck Stadtteiltreff
Korrigieren wir zunächst die Rechtschreibfehler mit dem runden s:
Anpassung#stück Gip#abdruck Stadtteiltreff
Der Schreibfluss ist an einigen Stellen unterbrochen: hinter dem runden s sowie nach b und d. Hinter dem runden s muss der Arm des folgenden Buchstabens verlängert werden. Hinter b und d hingegen benötigt man einen Buchstaben mit kürzerem Arm - und dann müsste das d den Arm zum Folgebuchstaben auch noch ein wenig herunter nehmen:
Anpassung#*stück Gip#*abôýuck Staâîteiltreff
Dann kommen die Ligaturen: Dabei handelt es sich um Buchstabenkombinationen, die anders dargestellt werden als einzelne Buchstaben. Dadurch soll die Schrift leichter lesbar werden. Auffällig sind die Unterschiede beim ck sowie beim St und st. Aber auch für ss, tt und ff gibt es Ligaturen:
AnpaÀung#*Èü> Gip#*abôýu> ÙaâîteiltreÊ
In diesem Fall wird bei "Stadtteil" keine tt-Ligatur gesetzt, weil die beiden t nicht zusammengehören ("Stadt" und "teil"). Oft lässt sich die Lesbarkeit aber durch den Einsatz weiterer Ligaturen verbessern. In diesem Fall verwenden wir noch eine Ligatur für ei, die den Abstand zwischen beiden Buchstaben verkleinert:
AnpaÀung#*Èü> Gip#*abôýu> ÙaâîtēltreÊ
Für das Beispiel oben haben wir den Sütterlin-Font von H.J. Zinken verwendet, den wir auch im Buch benutzen. Zum Vergleich hier die Darstellung vom Softmaker Sütterlin 1915: